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Geschichte des F.e.V.

Aus der Idee und der Notwendigkeit heraus einen Treffpunkt für Frauen einzurichten, bildete sich 1985 der Frauenstammtisch für politisch Interessierte. Einmal im Monat trafen sich interessierte Frauen in der Pulheimer Gaststätte “ Em Höttche“, um angeregt durch Vorträge von eingeladenen Referentinnen über aktuelle Themen zu diskutieren.

Mit der Zeit wurde der Wunsch nach eigenen Räumlichkeiten immer größer. Als 1992 die Post von der Venloer Straße in das neue Gebäude in der Steinstraße umzog, entschieden die Frauen unter dem Vorsitz von Karin Burmeister, Marion Lindberg-Portig und Eva-Maria Korn einen Teil der Räume der ehemaligen Post für ihre Zwecke zu nutzen.

Die Stadt Pulheim trug einen Großteil zur Finanzierung bei, den Rest sowie die Organisation des Umbaus trugen die Frauen selbst.

Immerhin umfasste der Verein „Frauenstammtisch für politisch Interessierte“ damals bereits 90 Mitglieder, von denen viele dann auch selbst bei der Gestaltung des Cafés Hand anlegten: Stühle wurden abgeschmirgelt, Gardinen und Tischdecken genäht, tapeziert und Wände gestrichen. Am 20.3.1992 war es dann soweit:

Das Café F. wurde eröffnet.

Seinen Namen verdankt es einem Ideenwettbewerb mit überraschend vielen Einsendungen. Die Interpretationsmöglichkeiten für F. sind vielfältig: Frau, Freunde, Freiheit, Friede, Frohsinn… Der Name F. steht für „Frauen machen einen Punkt“.

Das Charakteristische an der neuen Einrichtung „Café F.“ ist, wie der Name Café ja auch verdeutlicht, die Ausrichtung nach außen. Das Cafe ist keinesfalls nur ein Treffpunkt für Mitglieder. Die Räumlichkeiten und die angebotenen Veranstaltungen sind offen für alle Frauen und auch Männer sind herzlich eingeladen.

Die Angebote des Café F. gliederten sich am Anfang in drei Bereiche: Café-Betrieb, Kultur und Bildung. Zunächst war das Café war an den Markttagen (dienstags und freitags) morgens von 10 – 14 Uhr geöffnet und an den anderen Tagen von 16 – 21.30 Uhr. Auch sonntags konnte es von 16 – 19 Uhr besucht werden. Der Freitagabend war speziell den Frauen vorbehalten. 20 Frauen arbeiteten ehrenamtlich mit, um den Café- Betrieb aufrecht zuerhalten. Die Offnungszeiten änderten sich iedoch im Laufe der Zeit.

Das Kulturprogramm war von Anfang an umfangreich. Daher stammt auch die Bezeichnung Kultur-Café.

Die Vielfältigkeit spiegelte sich schon in der Eröffnungsfeier wider: Barbara Wilmes las aus ihren Büchern, das Schulorchester des Geschwister-Scholl Gymnasiums machte Musik und die Erftelsen zeigten Frauen-Kabarett.

Das Bildungsprogramm begann im Gegensatz zu heute eher bescheiden. Angeboten wurden: ein Märchen-Seminar, ein Fahrradreparaturkurs und ein Literatur-Seminar. Der Literaturkreis trifft sich allerdings bis heute noch einmal im Monat.

Von 1992 an fand 25 Jahre lang das Familienfrühstück, später Kultur-Frühstück genannt, statt. Zunächst jeden 1. Sonntag im Monat, später alle 3 Monate. Im Mittelpunkt stand dabei jeweils ein kleines Kulturprogramm.

Im Februar 1994 erweiterte das Café F. sein Angebot um eine Frauenberatungsstelle. Brigitte Schaaf-Singer, Sozialpädagogin und durch eine ABM-Maßnahme eingestellt, bot von montags bis freitags zwischen 9 und 13 Uhr Beratung für Frauen an. Außerdem initiierte sie unter dem Motto „Begleiten statt Leiten“ eine Mädchengruppe, die sich unter dem Namen „Mädchentreff im Eff“ wöchentlich im Café traf. Ebenfalls 1994 wurde auf der Mitgliederversammlung beschlossen, den Verein in „F.“ umzubenennen.

Der Eintritt in den Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband bot eine zusätzliche finanzielle Unterstützung des Bildungsangebots sowie Kontakte zu anderen Frauengruppen und zusätzliche Informationen. Die öffentlichen Zuschüsse von Seiten der Stadt sicherten die finanzielle Kontinuität. So besaß die Frauenberatungsstelle einen offiziellen Haushaltstitel.

Die nächsten Jahre waren geprägt durch einen ständigen Ausbau bzw. Änderungsprozess der vier Angebotsbereiche. Es wurden zu den unterschiedlichsten Themen Veranstaltungen und Kurse angeboten: chinesisches Schattenboxen, Aktionstage gegen Gewalt, Geburtsvorbereitung, arabische Küche, Tarot, Kunsthandwerkerinnenmarkt, Café International, Vernissagen, Männertreff (wurde leider wegen fehlenden Interesses eingestellt), politische Veranstaltungen (z.B. stellte sich Angela Merkel in ihrer Funktion als Bundesministerin für Frauen und Jugend den PulheimerInnen zumGespräch), Kunstauktion, Beratung für Berufsrückkehrerinnen und, und, und….

Die Offnungszeiten des Cafés wurden der Nachfrage angepasst und auf vormittags, montags bis freitags 9 – 14 Uhr geandert.
Ausserdem übernahmen hauptamtlich angestellte Frauen den Café Betrieb.

Nach einigen Wechseln der Beraterinnen ist die Frauenberatungsstelle seit August 2008 von zwei Pädagoginnen besetzt: der Dipl. Sozialpädagogin Marlis Klöckner und der Dipl. Heilpädagogin Birgit Floßdorf. Dienstags und donnerstags morgens von 10 – 14 Uhr beraten sie Frauen in allen Lebenssituationen. Sie legen sehr viel Wert auf eine Vernetzung mit den Institutionen und anderen Beratungsangeboten innerhalb Pulheims und des Erfkreises.

Seit Anfang 2012 erstrahlt das Café F. in neuem Glanz. Eine Renovierung war fällig! Wieder einmal gaben sich die Frauen des F. e.V. selbst an die Neugestaltung des Cafés. Das Resultat ist ein freundliches, modernes Café mit Leseecke und neuer Kaffeemaschine.

Der F. e.V. ist Neuerungen und Änderungen gegenüber stets aufgeschlossen und die Vorstandsfrauen und Mitglieder sind immer bereit, ehrenamtlich viel Arbeit zu leisten. Daher ist das Café F. eine über die Grenzen Pulheims hinaus bekannte und geschätzte Institution, die wertvolle offene Frauenarbeit leistet.